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  : German Gothic Board :
  DIES und DAS
  Lebenslauf eines AltGrufts (Page 1)

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Autor Thema:   Lebenslauf eines AltGrufts
Lizzerus
Nachtwesen

Beiträge: 45
aus: Hessen, Frankfurt
Registriert: Okt 2001

erstellt am 01. November 2001 um 14:51 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von Lizzerus anzusehen!     sende eine private Nachricht an Lizzerus Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Da im Zusammenhang mit dem Vorangegangen Thread immer wieder die Frage auftaucht, was denn so anders war an der Szene früher, hier ein Ausschnitt aus einer Mail von Mir an Camouflage:

Zitat:

(...) In aller Kürze also mein Werdegang:

1985 wohnte ich noch in London, war sehr jung und fasziniert von den Punks. Zwar komme ich aus einer wohlhabenden Familie - aber wie das oft so ist, man hat keinen Bock auf das, was die Eltern machen (*zaunpfahlgewinke*) und geht seine eigenen Wege.

Ich hatte auch sehr viel Spaß mit den Punks und den Prügeleien und dem Pogo und den Bullen und so ... doch als meine Eltern mitkriegten, daß sich meine Kumpels "H" spritzen haben sie's mit der Angst gekriegt und wir sind gleich nach Deutschland gezogen. Natürlich habe ich erstmal so schnell wie möglich die Gesellschaft von Punks gesucht und gefunden.

Obwohl ich vom ersten Augenblick "recht hoch angesehen" war (LONDON-PUNK !), kam mir einiges an der deutschen Punkszene recht ungewöhnlich vor - allein schon die Sache, daß ich "recht hoch angesehen" war. Sowas kannte ich nicht, wir haben uns in London alle als Dreck gefühlt und haben uns Gegenseitig genauso gehasst und verachtet wie die Gesellschaft und die Faschos ...

Außerdem fand ich es seltsam, daß die Punks hier alle zuhause wohnten oder arbeiten gingen oder so ... ich meine, ich wohnte auch noch zu hause, aber ich kannte es halt von meinen London-Jungs her anders. Auch die Musik und überhaupt die ganze Mentalität - das einzige, was sie mit den Punks die ich kannte gemein hatten waren die Frisuren und die Saufgewohnheiten.

Aber egal, Hauptsache Punk und Hauptsache für immer. Jedenfalls war es in Frankfurt dann so, daß die Punks recht gut mit den Goths konnten. Auch das kam mir sehr seltsam vor, zumal ich in London auch schon viele getroffen hatte - aber die wir machten uns dann doch eher lustig über die "Goth-Puffdas" als sie ernst zu nehmen. O.k. anderes Land, andere Sitten, ich gewöhnte mich dran, daß mir immer irgendwelche Gruft-Mädels an die Wäsche wollten, weil ich aus London kam und Gruft-Jungs mir bei "Holliday in Cambodia" zwischen den Stiefeln rumlagen ...

Nichtsdestotrotz ... irgendwann einmal als wir ins "Negativ" gingen hörte ich zum allerersten Mal in meinem Leben "Marian" von den Sisters und ich war hin und weg, ja, ich schmolz förmlich dahin und auf einmal entdeckte ich eine Seite an mir, die ich niemals vermutet hätte. Das muß so 1988 gewesen sein. Und plötzlich interessierte ich mich auch für die "Goths" oder "Waver" wie sie damals in Deutschland genannt wurden. "Gruftie" war, soweit ich mich erinnere, eher eine Beleidigung, keine Ahnung warum.

Ich knüpfte also meine Kontakte, wollte alles über Goths wissen und soviel Musik wie möglich haben. Die Leute waren auch alle sehr nett und überspielten mir alles mögliche von den Sisters, Bauhaus, DEAD CAN DANCE (!), Cure (Oh die "Faith", Oh, die "Pornography") u.ä. und plötzlich fand ich mich nachts im Bett weinend. Diese Musik war etwas, was meine Seele berührte !

Also vollzog ich die Metamorphose vom Punk zum "Waver". Anstatt mich an der Konstabler mit Punks zu treffen oder in Sachsenhausen mich Faschos/Bullen/"Südländern" zu kloppen, verbrachte ich nun sehr viel Zeit damit, meine "dunklen" Seiten zu erforschen.

Und was die Szene angeht: Irgendwie hingen immer ein paar Punks mit uns herum oder umgekehrt und wenn Not am Mann war wurde auch Farbe bekannt: Wenn Faschos kamen, gab's halt auf's Maul, so einfach ! Wenn einer "von uns" angegriffen wurde, riefen wir gleich den "allgemeinen Verteidigungsfall" aus. Ich erinnere mich, wie mal ein Mädel auf einem Konzert von irgendeinem "Popper" eine Ohrfeige kriegte ... bevor sie auch nur reagieren konnte, waren schon 10 Punks/Grufts mit dem Wi*er beschäftigt.

Bitte versteh' mich nicht falsch, ich will das gar nicht gut heißen, das soll nur ein Beispiel für das sein, was sich geändert hat ! Jedenfalls in Frankfurt.

Nichtsdestotrotz war es auch als pazifistischster Waver gefährlich ein solcher zu sein. Man konnte sich kaum über die Zeil trauen ohne dumm Angemacht zu werden oder gar Nachts alleine durch Sachsenhausen zu gehen.

Bar jeden Widerstands machten wir weiter und jede Beleidigung, jede Beschimpfung, jede Diskriminierung schweißte und nur noch enger zusammen in dem Bewußtsein, ETWAS BESONDERES ZU SEIN !

Erwähnenswert schein mir noch, daß es damals keinerlei Infrastruktur gab, über die die Grufts hätten kommunizieren können. Wir kannten nur das Negativ - Zillo gab's net, Internet gab's net ... also was sollte man machen ? Von Zwischenfall erfuhren wir erst 1990 und sind auch gleich hingefahren. Oder neue Musik - damals gabs einfach keine Bands mehr - die Sisters hatten sich aufgelöst, Siouxie kam nicht nach Deutschland und Cure hatten eine sehr seltsame Phase (die bis heute andauert).

Ich kann mich noch erinnern, als wir von einer Party in Köln erfuhren - Mann, waren wir aufgeregt, endlich mal andere Leute kennenzulernen. Oder endlich mal auf dem Bizzar "Jesus & Mary Chain" erleben zu dürfen !

Ja, es war einfach alles etwas ganz Besonderes - es war etwas Besonderes Gruft zu sein, von einer Party zu erfahren, eine Band wie "Tuxedomoon" zu kennen ... einfach alles !!!

Warum war es etwas besonderes ? Nun, weil diejenigen, die sich entschlossen diesen Weg zu gehen obwohl sie immer wieder Schimpf und Schande erfuhren, dies nur tun konnten, weil sie mussten !!! Ihre Liebe zur Nacht im Herzen war so rein und ihre Kraft bezogen sie eben aus der Gewissheit etwas besonderes zu sein.

So habe ich die Szene bis 1990 in Erinnerung. Doch dann kam die Zillo und nichts sollte mehr so sein wie es einmal war !

Mit der Zillo hatte die Szene plötzlich ein Kommunikationsmittel und die Möglichkeit, eine Infrastruktur zu bilden - Parties, Festivals, Bands und Grufts schossen aus dem Boden als hätte man diesen mit 20000 Tonnen Gülle überdüngt und es kamen soooo viele Leute dazu, die sich nicht im geringsten einen Kopf darüber machten, WARUM sie eingentlich Schwarz tragen - sie sahen uns, waren fasziniert von unserem getue und versuchten uns nachzuahmen ohne auch nur im geringsten Begriffen zu haben, worum es eigentlich ging.

ICH MÖCHTE AUSDRÜCKLICH BETONEN: Es gab immer auch Ausnahmen, doch diese gingen wahrlich unter in der Flut von Patschouli, Gehröcken und seltsamen Schönheitsattributen.

Nun denn, viele Leute die ich kannte hatten keinen Bock mehr darauf und gingen dann doch lieber ins Omen wo es galt, ganz andere Seiten seines Bewußtseins zu entdecken und ich ging gleich mit.

Nun, nach Jahren sehne ich mich wieder nach dem was war. Doch gehe ich zu einer Gruftveranstaltung, so treffe ich (FAST(!!!)) nur noch Leute, denen es wichtiger ist, wie ihr Kajal-Strich sitzt oder ob das Lackkleidchen eng genug sitzt.

Es ist NICHTS BESONDERES mehr ein Gruftie zu sein - Parties gibt's an jeder Ecke, Klammotten gibt's beim H&M (!!!), Grufties werden Gesellschaftlich toleriert und kaum einer hält es für nötig, Farbe zu bekennen - außer die Gruft-Faschos, der größte Schock meines Come-Backs !!! Damals waren wir auch schon eine recht heterogene Szene, aber eins war klar: Nazis sucks ! Und heute muß ich allen ernstes Leute ertragen, die es ganz o.k. finden, daß es Bands wie "Death In June", "Blut(h)Arsch", "Dies Natalies" u.ä. gibt. Oder daß Leute in eindeutig SS-ähnlichen Uniformen auf Parties gehen.

Ergo (in Bezug auf die Szene im Allgemeinen, NICHT AUF DAS INDIVIDUUM !!! Nochmal: NICHT DER EINZELNE !): Ich fühle mich, der ich immer noch so empfinde wie vor über 10 Jahren VERKAUFT, BETROGEN und VERARSCHT !!! Diese Szene war mein Lebensgefühl, mein LEBEN ! Und was daraus gemacht wurde ist allentfalls eine Parodie dessen was war ... ich weiß, dieses Urteil klingt hart, dennoch schließt sich hier der Kreis für mich: Mit dieser These Ernte ich immer wieder Schimpf und Schande - genau wie damals ! (...)


Bevor sich nun wieder alle auf die Füße getreten fühlen: Ich betone, daß ich nicht von jedem EINZELNEN Goth rede. Ich kenne einige (wenige), die tatsächlich die "Seele" und die "ESSENZ" des Goths leben. Tatsächlich altersunabhängig - es gibt sehr junge und nicht so junge und ältere. Ich beziehe alles gesagte ausschließlich und eindeutig auf das, was Zeitschriften wie Zillo und Orkus oder Veranstalter wie "InMove" unter "Szene" verstehen, und diejenigen, die mit diesem Verständnis konform gehen.

Gruß

Lizzerus

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Fogdragon
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erstellt am 01. November 2001 um 18:01 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von Fogdragon anzusehen!     sende eine private Nachricht an Fogdragon Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Bohha Ey ... das lese ich mit jetzt aber net alles durch, ich hab feierabend ... Wie wäre es mit einer ganz kurzen Zusammenfassung?? :o)


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Camouflage
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ajkbeast666
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erstellt am 01. November 2001 um 18:25 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von ajkbeast666 anzusehen!     sende eine private Nachricht an ajkbeast666 Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Carpe Noctem Lizzerus,

hatte einen sehr ähnlichen "Lebenslauf" ... War zwischen Westdeutschland, West-Berlin und auch London hin und hergereist ... Getrampt und später mit den ersten Schrottkarren ...

War auch am Anfang Punk (Edel-Punk), Waver und später Gothic ... Ich habe ähnliches erlebt, würde aber die Entwicklung der Szene in Deutschland nach 1990 nicht derart abqualifizieren ... Easy Ettler war einer besten Freunde und ich denke wir haben sehr viel in der Szene bewegt ... Kommerzialisierung hin und her ...

Stay dark,

Alfred




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Lizzerus
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erstellt am 01. November 2001 um 19:10 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von Lizzerus anzusehen!     sende eine private Nachricht an Lizzerus Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
An ajkbeast66, bzw. Alfred (Alfred K.?):

Bitte versteh mich nicht falsch - ich mache dem Ettler keinen vorwurf. Ich kannte ich auch "am Rande" und ich bin mir sicher, daß er mit den besten Idealen an die Sache rangegangen ist - ER wollte mit Sicherheit NICHT die Szene "zerstören".

Ich glaube nicht einmal, daß IRGENDJEMAND dafür zur Verantwortung zu ziehen ist ... es war einfach die Eigendynamik der Entwicklung ...

Gruß

Lizzerus

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magic caterpillar
Menschenkind

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erstellt am 01. November 2001 um 19:36 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von magic caterpillar anzusehen!     sende eine private Nachricht an magic caterpillar Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ja!Ja!Ja!

Wow! Ich bin wirklich von den Socken. Und das, ohne dir damit in den Allerwertesten kriechen zu wollen.

Das erste Mal seit so langer Zeit, seit der mich meine Betrübtheit beschäftigt, nicht mehr meine ökologische Nische wiederzuerkennen, lese ich von jemanden, der mir (zu tiefst) aus dem Herzen spricht.

Und sogar noch die gleichen Ursachen für dieses Trauerspiel gefunden hat!!! Warum gibt es nicht mehr Menschen von deiner Sorte!

Und die Reaktionen auf deine Worte sind tatsächlich immer genau die gleichen, wie sie auf meine auch folgen.

Die jüngeren fühlen sich leider immer zu gehässigen Aussagen provoziert, obwohl der Verfall seine Ursache nie und nimmer im Alter von Menschen zu finden hat. Und dann dieses: "Das kannst du doch aber nicht so sehen, wenn da alle so dächten!" Wäre nicht schlecht, wenn zumindest mehr so dächten, würde mich etwas aus meiner Isolation befreien.

Was mir nur fehlt, ist die logische Konsequenz daraus, sich nicht unterkriegen zu lassen. Was also tun? Wie komme ich wieder zu Gleichgesinnten und Orten mit meiner Musik? Neues Zeitung, neue Clubs mit neuer Musik? Neue Bandauswahl? Wiederbeatmung schwarzer Kultur? Bin für Lösungsforschläge bestimmt offen.



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Lucas de Vil
Magenta Teufelchen vom Nachtdienst

Beiträge: 640
aus: den Dornensträuchern am Meer
Registriert: Okt 2001

erstellt am 01. November 2001 um 19:45 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von Lucas de Vil anzusehen!     sende eine private Nachricht an Lucas de Vil Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich halte das alles nur für ne Modeerscheinung.
Nicht die reinen Seelen werden untergehen, sondern die, denen "es wichtiger ist, dass ihr Kajalstrich ordentlich sitzt und ihr Lackkostüm eng genug ist".
Warum?
Modeerscheinungen kommen und gehen.
Scheinbar macht die Szene eine solche gerade mit.
Aber diese Modeerscheinungen (ich nenne die Fakes jetzt mal so) werden sich irgendwann langweilen.
Dann gibs vielleicht wieder ein Hippie-Revival (keine Ahnung, obs richtig geschrieben ist ) oder so was in der Art und wir sind das Volk wieder los. Ansonsten wirds Zeit für ne Umstrukturierung. Mein Vorschlag:

Übers Kajal mit Lebensmittelfarbe
um die Lippengegend (im Gesicht! ) rote Linien malen...

Das unsere Szene von vielen toleriert wird, liegt wahrscheinlich daran, dass die Leute zu beschäftigt sind, um sich damit zu beschäftigen und eine Meinung dagegen zu entwickeln. (da muß man erst ma durchsehn...)

Heute im Bus hat mich so ne Oma angemacht, ich solle den Dreck, der da aus meinem Discman kommt (Lacrimosa) gefälligst leiser machen.

Verdammt, sie stört sich an der Lautstärke, nicht an der Musik! Ich hätte genausogut Nena hören können!

Was soll das?

Was regt die Alte sich eigentlich auf, is doch eh ihr letzter Herbst.

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Celtvis
Night's Knight

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erstellt am 01. November 2001 um 20:23 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von Celtvis anzusehen!     sende eine private Nachricht an Celtvis Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Sorry, aber da es hier weniger um Kennenlernen geht, verschiebe ich den thread mal nach "Dies & Das"...

Viele Grüsse,
Celtvis


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es
Nachtwesen

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erstellt am 01. November 2001 um 21:51 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von es anzusehen!     sende eine private Nachricht an es Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
hi
Luzz, die, die einen gesicherten rückhalt aus der (wohlhabenen) familie wisse, haben ein anderen bezug zu ihrem sog. ausbrechen, da der schoss der familie sie wenigstens finanziell nicht im stich lassen wird schmunzel- so meine beobachtung - also erzaehl hier nix von wilden londonpunkzeiten ggg
den club zillo gab es um 1990,in lübeck, liebevoll mit sisters beschallt und den anderen mir liebgewonnenn und noch immer in ehren gggg gehaltenen musikvertretern.später dann irgendwann in hamburg, aber längst gab es das zillo auf dina4 (ich erinner mich noch ein exemplar in s/w und dina5 gggg tja, damals)
der mit dem am höchsten toupierten haaren hatte alle maedchenherzen gewonnen, keinen interessiert es "heute", das ich abrasierten seiten nur aus faulheit zum "erkennungszeichen" (ggg) wurden
und der kajal war extrem wichtig bei den poppigen wavern, die gothics waren eher die andere alternative, aber auch nicht punk...alles ganz kompliziert....
nun, so unterschiedlich sind die erinnerungen schwelg >>>
und dann mein erstes the fall concert, jaja ggg
ich lass das jetzt mal hier, könnte ewig weiter plauschen, aber dann oute ich mich zu sehr ggg
(gibt es eine spezielle gothicrentenversicherung??)
ea


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Lizzerus
Nachtwesen

Beiträge: 45
aus: Hessen, Frankfurt
Registriert: Okt 2001

erstellt am 02. November 2001 um 12:09 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von Lizzerus anzusehen!     sende eine private Nachricht an Lizzerus Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hi Allerseits !

Nun, ich bin doch etwas (positiv) erstaunt über die überwiegend (positive) Reaktion auf meinen Thread. Ich dachte, er würde wieder bis auf's Mark zerrissen werden ... Danke erstmal an alle !

zu MAGIC CATAPILLAR:

Ich freue mich sehr, dir geholfen zu haben und sei dir versichert, daß das auf Gegenseitigkeit beruht. Deine Antwort hilft mir ebenfalls, mich nicht mehr ganz so isoliert zu fühlen !

Zitat:
Was mir nur fehlt, ist die logische Konsequenz daraus, sich nicht unterkriegen zu lassen. Was also tun? Wie komme ich wieder zu Gleichgesinnten und Orten mit meiner Musik? Neues Zeitung, neue Clubs mit neuer Musik? Neue Bandauswahl? Wiederbeatmung schwarzer Kultur? Bin für Lösungsforschläge bestimmt offen.

Puh ... ich glaube, wir sollten, wie mir eben erst empfohlen wurde, abwarten. Nach jedem Boom kommt die Rezession und da wird sich wieder die Spreu vom Weizen trennen. Dann wird der Gothic wieder Underground sein und es werden nur die Leute zu diesem Weg finden, die es wirklich ernst meinen !

zu ES:

Zitat:
... da der schoss der familie sie wenigstens finanziell nicht im stich lassen wird schmunzel- so meine beobachtung - also erzaehl hier nix von wilden londonpunkzeiten ggg

Du hast Recht - natürlich ging's mir niemals so dreckig, daß ich allen erstes von mir hätte behaupten können, "NO FUTURE" zu haben und natürlich war ich nie darauf angewiesen in einem besetzten, abbruchsreifen Haus zu leben ... aber erklär das mal einem 13-Jährigen, der sich in den Kopf gesetzt hat Punk zu sein ! Und das war ich eben. Natürlich habe ich meine Herkunft verschwiegen und dennoch haben sie immer wieder Lunte gerochen - doch war ich immer schon geschickt genug, mich rauszureden.

Ehrlich gesagt war es für mich eher ein Spiel, Punk zu sein, denn eine Lebenseinstellung. Stimmt, ich war ein Punk-Mitläufer. Ich war halt sehr jung !

Trotzdem muß ich dich enttäuschen: Ein wenig habe ich schon mitgekriegt, wie dreckig es den - sagen wir mal "echten" - London-Punks ging, einfach weil ich sehr viel Zeit mit ihnen verbracht habe.

Zitat:
ich lass das jetzt mal hier, könnte ewig weiter plauschen, aber dann oute ich mich zu sehr ggg

Hey, OUTE DICH !!! Ich würde mich freuen !

zu FOGDRAGON:

Du wolltest doch wissen wie es war ! Bitte erwarte nicht, daß selbst das, was ich geschrieben habe auch nur annähernd das Widerspiegeln kann, was Gothic für mich bedeutet oder was an dem Zeitgeist so anders war.

Wenn du wirklich wissen willst, wie es war, musst du schon bereit sein dir wenigstens die Mühe zu machen dir das durchzulesen, was dir an Infos angeboten wird !


Gruß

Lizzerus



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SchwarzePest
Nachtwesen

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Registriert: Sep 2001

erstellt am 02. November 2001 um 17:33 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von SchwarzePest anzusehen!     sende eine private Nachricht an SchwarzePest Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hi Lizzerus,

erst mal möchte ich die Erklärung loswerden warum Gruftie eine Beleidigung war. Der Grund war einfach die Tatsache, das man sich Wave oder Darkwave nannte aber Gruftie genannte wurde (von Lehrern etc.). Also eine Titulierung der unwissenden Außenstehenden. Wenn ich jetzt auch ein wenig übertreibe, aber das Wort Gruftie konnte ähnliche Reaktionen hervorrufen wie das Wort Jehova in dem Film Leben des Brian.
Was die Veränderung der "Szene" betrifft ist mir eine kommerzielle Schwarze Szene 1000 mal, lieber wie eine tote Punk Szene. Die Schwarzen gehen halt immer neue Symbiosen ein. Was wurden früher die "Heavy-Metal-Fuzzis oder Hip-Hop-Hopser" ( die Begriffe stammen aus der ersten Zillo die es im Laden gab) ausgelacht und heute trifft man auch diese Leute in den Clubs. Früher rundete ich meinen Musikgeschmack mit Slime und Molotow Soda ab heute mit Nightwish, Metallica und Thomas D. Generell hat sich das Musikangebot sehr verbessert. Bis Anfang der 90er musste man das Angebot mit einer Hausschlachtung vergleichen. Es wurde alles verwertet und gefressen was auf den Markt kam. Früher bekam 7 gute Scheiben (mit Glück) in einem Jahr, heute in einem Monat. Mal ehrlich, so toll war The Jesus and Mary Chain nun wirklich nicht, oder? Hier zeigte sich gleich der Einfluß der Zillo.
Was den Zusammenhalt betrifft, das sind doch wohl eher eine pubertäre Erscheinungen. Oder willst du heute noch die "schwarze Ehre" mit einem Dutzend verwegener verteidigen. Was du dort als Zusammenhalt beschrieben hast, findet man auch noch heute, nur eben bei den jüngeren Semestern.
Die Schwarzen sind auch nicht mehr geworden sondern besser informiert ( Gehört zwar eigentlich hier nicht hin, aber meinen Berechnungen nach hätten sich mittlerweile 67 unter dem Beitrag EOD/ Martix eintragen müssen wenn meine These stimmt das die Schwarzen gleichmäßig verteilt sind).
Was die Einschätzung der Leute im Fascho-Look betrifft........du hast natürlich mit Ihnen über ihre politische Einstellung geredet oder zumindest ein paar ihrer Gewaltorgien gesehen. Man sieht Leute und weiß sofort das die nicht zu den Guten gehören, oder? Wenn du ein paar rechte Texte von Death in June kennst, nenn sie mir bitte oder beruht diese Einschätzung der Gruppe auf Aussagen dritter?

Bis dann sag ich nur..

Molotow, Molotow- Soda knallt dir in den Kopf. Kein Bier kein Schnaps kein Wein es muß ein Molli sein...........



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Lizzerus
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erstellt am 02. November 2001 um 19:07 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von Lizzerus anzusehen!     sende eine private Nachricht an Lizzerus Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
zu Schwarze Pest:

Also, ich hoffe du verzeist mir wenn ich keine Lust habe zu 1000x die Gründe eine Diskussion darüber zu starten, warum ich Leute in SS-Uniformen scheiße finde - auch wenn sie 1000x sagen, daß sie keine Faschos sind und daß sie es nur des Fetischs wegen tun.

Nur soviel zu Death In June: Les dir mal seine Interviews durch, von wegen, er hätte Verständnis für das, was in Heuerswerder und Rostock passiert ist und die Deutschen hätten das recht so zu reagieren etc.

Gruß

Lizzerus

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sputnikkid
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Beiträge: 370
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erstellt am 02. November 2001 um 19:13 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von sputnikkid anzusehen!     sende eine private Nachricht an sputnikkid Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Lizzerus:
Nun, ich bin doch etwas (positiv) erstaunt über die überwiegend (positive) Reaktion auf meinen Thread. Ich dachte, er würde wieder bis auf's Mark zerrissen werden ...

warum hätte das denn jemand tun sollen....
ich weiß, wie gesagt, nicht, wie es früher war... aber aus meiner erfahrung gesprochen, ist das, was die "schwarze szene" wohl darstellen soll auch nicht begeistert....
und dennoch hilft es auch nichts, sich in sein kämmerlein einzuschließen und darüber zu wehklagen, was nicht alles schiefläuft... darum ändert sich leider nichts....
also gib bitte nicht auf und teile dich den menschen mit die dir zuhören wollen....

und wenn du noch ein paar gedanken loswerden willst über "früher" oder deine sicht von "gothic".... ich würde sie gern lesen....

liebe grüße
sputnikkid



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Nienna
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Beiträge: 437
aus: 88371 Middle of Nowhere
Registriert: Jun 2001

erstellt am 02. November 2001 um 19:51 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von Nienna anzusehen!     sende eine private Nachricht an Nienna Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat

Ich liebe so Geschichten, habt ihr "Alten" noch mehr davon?
Es interessiert mich total, wies früher war, bzw. wies war, als der Gothic noch in den Kinderschuhen steckte. Schade, das heute so ein Kommerz betrieben wird, aber wie schon gesagt, ich denke, es gibt wieder Zeiten, da ist das abgeebbt und insbesondere die Älteren fühlen sich wieder wohler. Denn irgendwie höhre ich da Wehmut aus den Zeilen?

Gehabt euch wohl

Nienna

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magic caterpillar
Menschenkind

Beiträge: 253
aus:
Registriert: Okt 2001

erstellt am 02. November 2001 um 20:17 Uhr Klicken Sie hier, um sich das Profil von magic caterpillar anzusehen!     sende eine private Nachricht an magic caterpillar Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
@ Lizzerus

Dankeschön für deine Antwort, hat mich echt gefreut.

Von dem Abwarten halte ich nichts. Ich erkenne das mehr als Ausrede oder Verlegenheitsantwort. Oder glaubt ihr wirklich, dass das klappen soll? Das glaube ich nicht. Eher läuft sich die jetzige Szene tot. Die Jüngeren, die die Szene beleben könnten, haben nur erschwert die Möglichkeit, das zu entdecken, was abseits der neuzeitlichen Konsorten-Bands auch noch existiert und existierte. Ich glaube, dass sich diese Leute eher abschrecken ließen von dem, was derzeit ist und gar nicht glauben würden, dass diese Szene ihr way of life sei. Und die Jüngeren und Älteren, die das momentan sehr annehmbar finden, stützen genaus das, was streng genommen nicht mehr ganz so viel mit schwarz-sein zu tun hat, sondern eher mit Love-Parade unter Halloween-Motto und treiben die Schere (was war - was ist) bis zum Spagat auseinander.

Selbst, wenn das mit dem Warten nützen würde, möchte ich nicht als Greis erwachen und erfreut feststellen, dass sich da wieder etwas tut, was mit meiner eigentlichen Wesensart vereinbar ist. Ich schätze, dass die Toleranz zu sehr strapaziert würde, schlenkerte ich meine alten Glieder mit 87 noch über die Tanzfläche. Wahrscheinlich hörte ich dann auch so schlecht, dass ich mich kaum noch mit jemanden befriedigend unterhalten könnte (zumindest in der Disco)...

@ SchwarzePest

Hmm... Irgendwie verwunderlich, warum ihr das Ding mit der "Provokation" immer noch glaubt. Das ist wie das Märchen vom Weihnachtsmann. Ich wollte das aber früher auch zuerst nicht glauben und habe mich schützend vor solche Bands gestellt. Und alles, weil ich mich nicht so sonderlich mit den Texten, sondern mit den schönen Klängen befasst hatte. Das hat sich geändert. Ich habe mich sogar noch mit einer Menge anderer Sachen beschäftigt, und meine, etwas hinter die Oberfläche schauen zu können. Ich war sehr enttäuscht. Meine Helden zerflossen zu einer braunen Schmutzlache. Deswegen mag es schnell überheblich klingen, wenn ich frage, wieso ihr denen noch glaubt. Das dumme ist, dass man sich wirklich befleißigen muss, ein wenig rumzuschnüffeln, um die Zusammenhänge verstehen zu können. Dazu haben viele keine Muße oder Zeit. Ohne Auseinandersetzung ist aber nicht zu verstehen, warum es sich eben nicht nur um "Provokation" handelt, die Ausrde fürs "schwarze Fußvolk", um sich über die Szene eine Forum etablieren zu können.
Aber bevor mir wieder einer vorwirft, ich hätte mich nicht an das Thema gehalten, ende ich hier mal.


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