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aus: Duisburg
Registriert: Sep 2001

erstellt am 26. Oktober 2001 um 09:22 Uhr        

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Er lief weiter.
Er sah nichts mehr.
Nur noch die schwarze Dunkelheit.
Nicht einmal die Bäume waren mehr sichtbar.
Geschweige denn andere Menschen.
Doch er lief weiter in das Ungewisse.
Alleine.
Ganz alleine.
Das Ziel war ihm unbekannt.
Erwartete ihn Gutes oder Schlechtes?
Ihm war es egal.
Er lief nur.
Und lief.
Und lief immer weiter.
Ohne einen einzigen Lichtblick.
Doch er lief.
Ihm blieb keine Wahl.
Stehenbleiben?
Nein.
Er lief.
Und sah noch immer nichts.
Das Schwarz wurde dunkler.
Es wurde immer kälter.
Es ging ihm schlechter.
Er verlor die Kraft.
Würde er das Ziel jemals erreichen?
Er ging trotzdem weiter.
Die Hoffnung auf das Ende war weg.
Und sein Zustand wurde schlechter.
Immer schlechter.
Er fror.
Er fühlte sich verlassen.
Er war ja auch alleine.
Aber das Gefühl wurde intensiver.
Und intensiver.
Und immer intensiver.
Bald würde er nicht einmal mehr sich haben.
Aber was hieß bald?
Er hatte alles verloren.
Auch sein Zeitgefühl.
Einfach alles.
Warum also nicht in's Leere laufen?
Er fiel auf die Knie.
Und konnte nicht mehr aufstehen.
Er kroch aber weiter.
Immer weiter.
Es wurde kälter.
Und er kroch.
Er hatte nichts mehr.
Keine Kraft.
Keine Liebe.
Keine Hoffnung.
Hatte er sich noch?
Nein.
Er wusste nicht mehr seinen Namen.
Wo er eigentlich herkam.
Wie er aussah.
Sein Gesicht hat er lange nicht gesehen.
Es war stockdüster.
Es war nur schwarz.
Tiefes Schwarz.
Die Farbe des Todes?
Vielleicht.
Die Richtung stimmte.
Aber er kroch weiter.
Er hatte ja nichts mehr zu verlieren.
Er kroch weiter.
Doch seine Arme wurden schwächer.
Er konnte sich nicht mehr halten.
Er brach zusammen.
Er starrte auf den schwarzen Boden.
Oder war es die Decke?
Die Wand?
Egal.
Es war schwarz wie der Tod.
Und er konnte nicht mehr.
Und wollte auch nicht mehr.
Oder doch?
Ein letztes Mal noch.
Ein letztes Mal aufstehen.
Vielleicht ist das Ziel nicht mehr weit.
Vielleicht.
Vielleicht auch nicht.
Er konnte sich kaum auf den Beinen halten.
Er ging aber weiter.
Zwei Meter.
Oder doch zwei Kilometer?
Er wusste es nicht.
Das Schwarz sog allmählich seinen Verstand auf.
Und machte sich in seinem Kopf breit.
Und brachte diesen fast zum Platzen.
So kam es ihm vor.
Warum noch laufen?
Er war eh schon verloren.
Eigentlich schon tot.
Er spürte es.
Der Tod umgab ihn.
Umschloss ihn.
Und drückte zu.
Fest.
Er konnte nicht mehr schreien.
Oder hörte er es nur nicht?
Aber das war ihm egal.
Er wollte nur noch das Ende sehen.
Doch dann gab er auf.
Er lief nicht mehr.
Er wollte sich umdrehen.
Wollte nur noch erhaschen, wo er herkam.
Vielleicht sogar erinnern, wer er ist.
Wer er war.
Er drehte sich um.
Ein letzter Versuch.
Irgendwas sehen.
Irgendwas.
Doch er sah nichts.
Nur dieses erdrückende Schwarz.
Er drehte sich wieder um.
Und brach zusammen.
Und stand nicht mehr auf.
Nie mehr.

[Dieser Beitrag wurde von Maddin am 26. Oktober 2001 editiert.]

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